Haruki Murakami: Kafka am Strand

Ein richtiger Murakami! 600 Seiten lang, zum Glück, sodass man den Helden Kafka, einen 15-jährigen Jungen, eine Zeit lang begleiten kann auf seinem Weg durch Japan und sich selbst.

Die Geschichte ist wieder auf mehreren Handlungsebenen angelegt, die alle miteinander verschlungen sind. Ganz aufgeklärt wird das am Schluss nicht. Ich habe es so verstanden: Kafkas Mutter ist Saeki-San, sie ist gleichzeitig die Frau, die er liebt. In einem früheren Leben war Kafka schon der Geliebte von Saeki-San und ist dann als ihr Sohn zurückgekehrt. Was Nakata damit zu tun hat, ist mir nicht ganz klar geworden. Es gibt ein starkes Band zwischen ihm und Kafka, aber worin es besteht weiß ich nicht. Ich denke aber, dass Nakata eindeutig der Junge war, der in der dritten Geschichte in der Geschichte von dem merkwürdigen Schulausflug ins Koma gefallen ist. Vielleicht sind Kafka und Nakata dieselbe Person, nur zu unterschiedlichen Zeiten? Vielleicht ist Nakata dann Kafka, wenn er seinen stunden- bis tagelangen Schlaf hält? Kafka ringt mit dem Tod, als Nakata stirbt. Saeki-San gibt den Anstoß, dass er weiterleben soll.

Natürlich mag Herr Murakami auch mal wieder die Geschichte mit den Schatten herausarbeiten, das scheint ihn sehr zu faszinieren. Nakata und Kafka haben beide keine vollständigen Schatten. Spricht das für meine die-beiden-sind-eins-These?

Simplify your life - endlich mehr Zeit haben

Das Buch habe ich geschenkt bekommen, sonst hätte ich es wohl nicht gelesen. Wie alle diese Ratgeberbücher gibt es einen Haufen Anweisungen, denen ich keine Lust habe zu folgen. Was ich aus dem Buch mitnehme:

- Egal, was sonst noch auf dem Terminkalender steht, Priorität Nummer 1 ist immer die eigene Gesundheit

- Bauch einziehen ist doof, macht verspannt und unglücklich. Man soll es wie ein Bär machen, den Bauch stolz vor sich hertragen und in sich ruhen.

- Ein aufgeräumter Schreibtisch ist was tolles. (Schaff ich aber doch selten...)

- auch wenn keine Termine im Kalender stehen, hat man ja trotzdem was vor in dieser Zeit. Man schreibt viele wichtige Dinge nicht in den Kalender.

Tanja Busse: Die Einkaufsrevolution

Gutes Buch. Obwohl die Autorin die ganze Zeit mit sich hadert, ob Konsumenten nun Macht haben oder nicht, gibt sie doch einige Empfehlungen, mit denen ich etwas anfangen konnte. Ich will hier nicht den Inhalt des Buches referieren, sondern die Lehren, die ich daraus gezogen habe, darstellen.

- hinterfragen, wer unter welchen Bedingungen die Produkte hergestellt hat, die ich so billig kaufen kann

- regionale Lebensmittel bevorzugen. Möglichst bio kaufen, denn es ist nicht nur gesünder für mich, sondern auch für unsere Erde und die in der Landwirtschaft Beschäftigten.

- ich werde mir einen Saisonkalender besorgen, um zu sehen, welches Obst und Gemüse gerade Saison hat (im Winter sind es vielleicht nicht gerade viele...) Letzte Woche habe ich im Supermarkt Paprika kaufen wollen, als ich sah, dass die Paprika aus Israel eingeflogen wird, habe ich die Finger davon gelassen.

- im Laden häufiger mal mutig sein und bei H und M, Tchibo und Esprit einfach mal nachfragen, ob die Näherinnen in Bangladesh, der Türkei und in China auch ordentlich behandelt werden.

Thomas Mann: Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull

Es hat mir gut gefallen, auch wenn ich es faszinierend fand, dass mir der Felix Krull als Ich-Erzähler so unsympathisch war und mich das Buch doch so gefesselt hat. Ich finde, er wirkt von Anfang an arrogant und distanziert zu seinen Mitmenschen, seiner Umwelt. Ist ja auch eine Kunst, das zu schreiben. Auf jeden Fall fand ich es besser als die anderen Bücher, die ich von Thomas Mann gelesen habe (Zauberberg und Dr. Faustus). Es passiert einfach mehr an äußerer Handlung, das macht es interessanter zu verfolgen. Auch haben mich die langen Satzkonstruktionen (typisch Thomas Mann) nicht gestört (anders als in anderen Romanen von ihm). Ich fand sie zu dem Felix Krull passend. Das Ende fand ich ein klein wenig albern; zumindest die letzte Seite. Es schien so, als wüsste Thomas Mann, dass es ein Fragment bleiben würde und wollte noch schnell einen schönen Schluss finden.

Bild aus meiner Galerie

Aquarium-Berlin

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